, Thomas Böhler

Österreichische Meisterschaften 2023 in Wien

Als Abschluss und gleichzeitig Höhepunkt der diesjährigen Regattasaison fanden vom 22. bis 24.09.2023 die Österreichischen Meisterschaften auf der Neuen Donau in Wien statt.

Nachdem die Kurzstreckenregatta in Bad Waldsee heuer wegen einer zu geringen Anzahl an Meldungen abgesagt wurde, war die ÖM die einzige Herbstregatta für die Bregenzer Ruderer (abgesehen von der Vereinsmeisterschaft, die eine Woche später stattfinden soll). Wie man es in Wien stets erwarten/befürchten muss, standen die Rennen wieder einmal unter dem Motto „vom Winde verweht“… 

Zu den Rennen, bei denen der RV Wiking mit einer kleinen Mannschaft, bestehend aus 3 Doppelzweiern, vertreten war.

 

Juniorinnen A-Doppelzweier (Renndistanz 2000 m): 

Als einziges Bregenzer Boot waren am Samstag Amelie Stenzel / Ina Vonach am Start. Ähnlich wie bereits bei der Vienna International Regatta im Sommer gingen die beiden als klare Underdogs in den Wettkampf. Nachdem das Boot von Donau Linz noch knapp vor dem Rennen abgemeldet hatte, blieben als Gegner Wiking Linz, LIA Wien und Ottensheim – alle gespickt mit Nationalkader-Athletinnen... Als ob die Ausgangslage noch nicht schwer genug war, hatte sich Ina erst unmittelbar vor der Anreise nach Wien von einer 1,5wöchigen Krankheit erholt. Erwartungsgemäß konnten die an Wettkampferfahrung jungen Bregenzer Athletinnen in ihrer ersten vollen Wettkampfsaison gegen die übermächtigen Gegner nicht viel ausrichten – auf den ersten 500 m konnten sie noch halbwegs mit dem Ottensheimer Boot mithalten, danach kam bis ins Ziel ein doch deutlicher Rückstand zusammen, der auch durch den starken und schwierig zu ruderndem Gegenwind bedingt war, der die Rennen lang und damit auch die Abstände größer machte. Nach tapferem Kampf blieb so der 4 Platz. 

 

Schülerinnen-Doppelzweier (Renndistanz 1000 m): 

Anna-Sophia Wall / Madeleine Stenzel waren für den RV Wiking in einem 15-Boote-Feld am Start. Das bedeutete 3 Vorläufe, wobei jeweils die ersten beiden Boote ins A-Finale kamen. Am Sonntag-Morgen ruderten Anni und Madeleine ein gutes Rennen, bei dem starkem Gegenwind zwar naturgemäß nicht ganz fehlerfrei, insgesamt kamen sie aber recht gut mit den schwierigen Bedingungen zurecht und konnten den 1. Vorlauf schließlich souverän und mit deutlichem Vorsprung auf das Boot von Donau Wien gewinnen. Die suboptimale Vorbereitung durch die Wienwoche in den Tagen unmittelbar vor der ÖM schien zunächst keine Rolle zu spielen. 

Für das A-Finale durfte man sich als Vorlaufsieger doch Medaillenchancen ausrechnen – dieser Traum war im Rennen jedoch bereits nach den ersten 100 m ausgeträumt. Bei noch schlechteren Bedingungen als am Morgen war das Ausrichten der Boote am Start sehr schwierig - hier sei die Leistung der Startrichterin lobend erwähnt, die ihren Job wie schon beim Vorlauf wirklich gut machte. Dennoch reichte die kurze Zeit zwischen Startfreigabe und Startkommando dafür aus, dass das Bregenzer Boot doch signifikant rückwärts trieb und somit mit Rückstand ins Rennen startete. Da auch der Start, der eigentlich eine Stärke von Anni/Madeleine ist, dieses Mal nicht gut funktionierte und klar war, dass für eine Medaille ein optimales Rennen nötig wäre, war das Ende der Medaillenhoffnungen schon besiegelt. Nach 500 m noch auf dem letzten Platz gelegen, betrieben Anni und Madeleine auf den zweiten 500 m noch die bestmögliche Schadensbegrenzung: sie überruderten noch die Boote des RV Villach und von Donau Wien und erreichten schließlich den undankbaren 4. Rang (wie bereits bei der Vienna International Regatta). Man muss allerdings auch festhalten, dass die 3 ersten Boote ein wirklich starkes Rennen ruderten und auch bei einem optimalen Rennen der Bregenzerinnen nur sehr schwierig zu schlagen gewesen wären. Den Titel holte sich verdient das Boot aus Völkermarkt (Elena und Lisa Schalk) vor Wiking Linz und der 1. Crew des Ruderclub Wels – herzliche Gratulation! Gratulation aber auch an Anni und Madeleine – auch ein 4. Platz unter 15 Booten kann sich durchaus sehen lassen! 

 

Junioren B-Doppelzweier (Wettkampfdistanz 1500m): 

Wie auch die beiden Mädchen-Boote rudern Philipp Baaken-Buchrieser und Jerrik Giselbrecht heuer ihre erste volle Wettkampfsaison. Dass die beiden Burschen nichts mit der Medaillenentscheidung zu tun haben werden, war klar, dennoch durfte man sich eine Verbesserung ihres Auftritts im Vergleich zu den Rennen im Frühjahr/Frühsommer erwarten. Die suboptimale Wettkampfvorbereitung für dieses Boot bestand darin, dass Philipp unmittelbar nach dem Trainingslager in München/Oberschleißheim, also 2 Wochen vor der ÖM, ein Auslandssemester in Portugal begann und für die ÖM eingeflogen werden musste (der Doppelzweier war also vor der ÖM zuletzt in München am Wasser).  Bei 11 startenden Booten gab es 2 Vorläufe, für das A-Finale musste man im Vorlauf zumindest den 3. Rang erreichen. Dafür reichte es für Philipp und Jerrik zwar nicht, mit ihrem 5. Rang im 1. Vorlauf ließen sie jedoch zumindest das Boot von Wiking Spittal hinter sich. 

Im B-Finale ruderten die beiden Bregenzer Burschen trotz der schwierigen Bedingungen ein recht gutes Rennen (wahrscheinlich ihr bestes Rennen der Saison). Nach 500 m hinter dem RC Wels noch auf dem 2. Rang gelegen, mussten Philipp/Jerrik etwa zur Streckenhälfte das Boot des Korneuburger RV Alemannia vorbeiziehen lassen, brachten aber den 3. Platz vor den Booten von Normannen Klosterneuburg und Wiking Spittal ins Ziel, womit sie Gesamt-9. wurden. 

 

 

Somit brachte auch die ÖM 2023 keine Medaillen für den RV Wiking Bregenz (das letzte Mal war dies bei der sehr erfolgreichen ÖM 2019 der Fall, als 5 Medaillen inkl. einem Meistertitel gewonnen werden konnten). Besser lief es bei der im Rahmen der ÖM ebenfalls ausgetragenen ÖM der Masters-Ruderer (Wettkampfdistanz 1000 m): Hier gab es insgesamt 3 Meistertitel durch Ute Simma und Bettina Siess. 

 

Masters-Frauen C-Doppelvierer (Durchschnittsalter 43-49): 

Bereits am Samstag konnten Ute und Bettina in einer (nur bei der Masters-ÖM erlaubten) Renngemeinschaft mit Verica Bogdanov (LIA Wien) und Katrina Woolcock (Mondsee) im Doppelvierer die erste Goldmedaille gewinnen. 

 

Masters-Frauen D-Doppelzweier (Durchschnittsalter 50-54): 

Ebenfalls noch am Samstag feierten Ute und Bettina vor 3 Wiener Booten einen überlegenen Sieg im Doppelzweier, nämlich vor LIA, Pirat, und einer Renngemeinschaft LIA/Ellida. 

 

Masters-Frauen C/D-Einer (Durchschnittsalter 43-54): 

Am Sonntag konnte Ute im Einer auch noch ihr drittes Rennen bei dieser Masters-ÖM gewinnen, wiederum in überlegener Manier vor 3 Wienerinne (Pirat, Donaubund, LIA). 

 

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