, Carotta Manfred

Heidelberger Regatta 11./12.5.2013

Erstmalig bestritt die Rennmannschaft des RV Wiking Bregenz die Heidelberger Regatta auf dem Neckar.

Während die beiden Aushängeschilder des RV Wiking, Simon Büchele und Daniel Natter, die Hügelregatta in Essen bestritten, kam es auf wohl einer der am schönsten gelegenen Regattastrecken mit der Altstadt und dem Heidelberger Schloss im Hintergrund zum Aufeinandertreffen unserer Ruderer mit der Konkurrenz aus (vor allem Süd-)Deutschland, es waren aber auch Ruderer aus Frankreich mit dabei, die Regatta hatte also schon etwas internationalen Flair. Auf dem Neckar wurde auf 4 aufgrund der natürlichen Gegebenheiten maximal 1500 m langen Bahnen um Medaillen gerudert. Das bedeutete, dass die Junioren und Juniorinnen A sowie die Männer und Frauen statt der gewohnten 2000 m eine für sie um 500 m verkürzte Wettkampfdistanz hatten. Besonders an der Strecke ist neben der schönen Lage außerdem, dass 1000 m vor dem Ziel eine Brücke "unterrudert" werden muss, wobei jeweils die Bahnen 1 und 2 bzw. 3 und 4 gemeinsam unter einem der mittleren Brückenbogen verlaufen. Eine Abweichen von der Bahn konnte also zur unfreiwilligen näheren Bekanntschaft mit dem mittleren Brückenpfeiler führen... Aber die Schiedsrichter hatten die Situation stets im Griff und die Regatta verlief ohne nennenswerte Unfälle. Leider machte das Wetter den Veranstaltern und Teilnehmern am Sonntag in Form einer Starkwindfront einen Strich durch die Rechnung - die dadurch erzwungene etwa einstündige Regattapause machte es notwendig, die letzten Rennen am Sonntag auf 1000 m zu verkürzen, um die Rennen im 3-Minuten-Takt starten und damit vor Wiederbeginn der Schifffahrt um 18.15 über die Bühne zu bringen.

Die Mannschaft des RV Wiking Bregenz trat nur 2 Tage nach dem tollen Ergebnis bei der Salzburger Sprintregatta in Heidelberg zu Rennen an, damit hatten die Bregenzer Sportler nur wenig Erholungszeit. Trotzdem konnten sie sich auch in Heidelberg in die Siegerlisten eintragen, nämlich insgesamt 7 mal.

Natürlich ist jeder Sieg etwas Besonderes, aber an diesem Wochenende sind wohl die Siege von Mathias King im Junioren-A-Leichtgewichts-Einer besonders hervorzuheben. Am Samstag lieferte sich Mathias mit Elias Kraus aus Regensburg ein packendes Bord-an-Bord-Rennen, bei dem er sein Kämpferherz zeigte und den Lauf schließlich mit einer Hundertstel Sekunde (!) Vorsprung gewann. Beim Vergleich der Laufzeiten sollte sich schließlich herausstellen, dass Elias der härtest-mögliche Gegner in allen 4 Abteilungen dieses Rennens war. Das Sonntagsrennen, das entsprechend den Ergebnissen vom Samstag gesetzt wurde und somit für Mathias einem A-Finale gegen die anderen 3 Samstagssieger entsprach, war für ihn somit weniger schmerzhaft - er gewann das Finale des 15-Boote-Felds mit etwa 3 Sekunden Vorsprung. Komplettiert wurde das gute Ergebnis in dieser Bootsklasse durch Lukas Klement und Matthias Natter, die im B-Finale den 2. bzw. 4. Platz belegten, nachdem sie am Samstag in ihren Abteilungen jeweils zweite geworden waren.

Gemeinsam mit Raphael Salzmann gewannen Mathias, Matthias und Lukas am Samstag und Sonntag auch den Junioren-A-Doppelvierer. Außerdem bestritten sie in dieser Besetzung das am Samstag Abend ausgetragene Sprintrennen über 350 m in der offenen (Männer) Klasse, wo sie einen guten 3. Rang belegten.

Im Junioren-B-Einer gewann Vincent Thomann am Samstag seine Abteilung mit etwa 3 Sekunden Vorsprung vor dem Heidelberger Ferdinand Malzkorn. Am Sonntag musste Vincent bei auf 1000 m verkürzter Strecke Ferdinand den Vortritt lassen und belegte den 2. Rang.

Juniorencoach Tevfik Mersin durfte sich auch noch über einen weiteren Sieg freuen: Auch Marc Bösch gewann am Samstag, nämlich seine Abteilung im Junioren-B-Einer Leistungsgruppe III (bei Meldeschluss kein gewonnenes Rennen, entspricht etwa "Anfänger"). Am Sonntag belegte er im A-Finale bei widrigsten Bedingungen (es war der letzte Lauf vor der erzwungenen Regattapause) den 3. Rang und beendete damit seine Karriere als "Anfänger".

Schließlich fuhren auch die Mädels einen Sieg ein, nämlich Aurelia Hollersbacher und Scheila Werle, die am Samstag im Juniorinnen-A-Doppelzweier gewinnen konnten. Am Sonntag bei verkürzter Strecke und dem erwähnten starken Wind lief es den beiden nicht ganz so gut - sie wurden dritte.

Scheila bestritt gemeinsam mit Reingard Köb, unserer letztjährigen Bronzemedaillen-Gewinnerin beim Coupe de la Jeunesse und Österreichischen Meisterin im Juniorinnen Einer, die mittlerweile in die Frauenklasse aufgestiegen ist und ihre internationale Karriere beendet hat, den Frauen-Doppelzweier, wo die beiden am Samstag zweite und am Sonntag im A-Finale dritte wurden.

Im Juniorinnen-A-Leichtgewichts-Doppelzweier mussten Katharina Diekmann und Anna van Dellen aufgrund eines Missgeschicks am Start das Rennen am Samstag quasi mit 2 Bootslängen Rückstand aufnehmen, was sie leider nicht mehr aufholen konnten und hinter dem Waldshuter Boot zweite wurden. Am Samstag lief es besser - sie konnten das Boot aus Waldshut klar distanzieren, mussten aber dem nachgemeldeten Heidelberger Boot den Sieg überlassen und wurden abermals zweite.

Aurelia/Katharina/Anna/Scheila bestritten wie die Jungs als Juniorinnen den Sprintbewerb in der offenen (Frauen) Klasse - dort hatten sie nur einen Gegner, dem sie ein gutes Rennen lieferten, letztlich jedoch den kürzeren zogen.

Knapp den Sieg verpassten am Samstag die Mädels im Juniorinnen-B-Doppelvierer (Patricia Mathis/Paulina Matt/Fiona Plankel/Mimi Hu/Stfr. Julia Wetschnig), nämlich um etwa 7 Zehntel Sekunden hinter einer deutschen Renngemeinschaft (Nürtingen/Esslingen/Ulm). Am Sonntag gewann dann das Boot aus Perreux (Frankreich), das am Samstag die 2. Abteilung gewonnen hatte, überlegen vor der Renngemeinschaft aus Nürtingen/Esslingen/Ulm, wieder gut 7 Zehntel Sekunden dahinter unser Boot auf dem 3. Rang.

 

 

Die weiteren Bregenzer Ergebnisse:

Junioren-B-Leichtgwichts-Einer: Matthias Kuen (Sa+So 2.)

Junorinnen-B-Leichtgewichts-Einer: Luca Lingenhel (Sa+So 3.)

Juniorinnen-B-Doppelzweier: Luca Lingenhel/Julia Wetschnig (Sa 3.), Fiona Plankel/Julia Wetschnig (So 4.)

Juniorinnen-B-Leichtgewichts-Doppelzweier: Patricia Mathis/Paulina Matt (Sa+So 3.), Mimi Hu/Fiona Plankel (Sa 2.), Mimi Hu/Luca Lingenhel (So 4.)

Juniorinnen-A-Leichtgewichts-Einer: Katharina Diekmann (So 2.)