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Wiener Internationale Ruderregatta 2014

Mit der "Wiener Internationalen" fand am 21. und 22. Juni die letzte große Regatta (sprich für alle Klassen über die Normaldistanz) vor der Sommerpause statt.

Die Mannschaft des RV Wiking Bregenz war bedingt durch diverse Schulreisen etwas dezimiert, aber unter dem Motto "klein aber fein" machten sich 6 Aktive mit 2 Trainern auf den langen Weg nach Wien um dort in 4 Bootsklassen an den Start zu gehen. Nachdem das Team am Freitag Vormittag von Bregenz aufgebrochen war, hatten die Aktiven am Abend noch Gelegenheit die für die meisten noch unbekannte Regattastrecke auf dern Neuen Donau in Wien kennenzulernen, auf der die Ruder-WM 1991 stattgefunden hatte und die aufgrund des an den meisten Tagen herrschenden starken Gegenwinds bei den meisten Ruderern eher gefürchtet als beliebt ist.

Die Rennen des Samstags zählten einerseits als eigene Rennen, bei denen das Siegerboot mit einer Medaille geehrt wurde, andererseits hatten sie auch die Funktion von Vorläufen, nach deren Ergebnis die Rennen des Sonntags gesetzt wurden.

Bereits am Samstag Morgen machte die Gegenwindstrecke in Wien ihrem Ruf alle Ehre, der starke Gegenwind bedeutete für die Rennen langsame Zeiten und für die Aktiven schwierige Ruderbedingungen, mit denen nicht alle klarkamen.

 

SchM 1x:

Als erstes Bregenzer Boot startete Martin Bischof am Samstag bereits im ersten Rennen der Regatta, dem Schüler Einer (Jahrgang 2000 und jünger) über 1000 m. Es war ein Auftakt nach Maß - Martin verschlief zwar den Start und schien auf den ersten 500 m nichts mit der absoluten Spitze zu tun zu haben, auf der zweiten Streckenhälfte konnte er jedoch entscheidend zulegen und gewann seine Abteilung schließlich überlegen mit knapp 8 Sekunden Vorsprung auf Moritz Frosch vom RC Ausseerland.

Am Sonntag stand für Martin dann das A-Finale in diesem 11-Boote-Feld auf dem Programm. Im 2. Lauf am Samstag hatte mit Maximilian Hornacek von STAW Wien der Sieger der EUROW Regatta in Ottensheim im April gewinnen können. Anders als am Vortag startete Martin gut und lag auf dem ersten Viertel der Strecke gemeinsam mit Maximilian an der Spitze des Feldes. Dann blieb er zweimal kurz mit einem Ruder im Wasser hängen und fiel leicht hinter Maximilian zurück. Glechzeitig ging auch Mark Zwanziger vom RV Nautilus Klagenfurt an Martin vorbei, wodurch dieser nur noch dritter war. Aber auch in diesem Rennen konnte sich Martin auf den letzten 300 m deutlich steigern. In einem sehenswerten Endspurt konnte er Mark noch abfangen und auf gut 2 Sekunden auf den siegenden Maximilian heranfahren, was schlussendlich die Silbermedaille bedeutete.

 

JWB 2x:

Bereits zwei Rennen nach Martin stand das Rennen im Juniorinnen B Doppelzweier (Jahrgang 1998/99) über 1500 m auf dem Programm, bei dem Sarah Reimann und Anna Fröwis die Bregenzer Fahnen hochhielten. Nach guten Trainingsleistungen gingen die beiden am Samstag hochmotiviert zur Sache. Gleich nach dem Start setzten sie sich gemeinsam mit dem Boot von Albatros Klagenfurt vom Rest des 5-Boote-Feldes ab. Es folgte ein packender Kampf bis etwa zur Streckenhälfte, wo unser Duo dann nach und nach auch das Klagenfurter Boot immer weiter hinter sich lassen konnte. Sarah und Anna konnten dieses Rennen schließlich mit rund 7 Sekunden Vorsprung gewinnen.

Als Sieger des Samstag-Rennens wollten Sarah und Anna im A-Finale am Sonntag natürlich ein Wörtchen bei der Medaillenvergabe mitreden. Die unmittelbare Startvorbereitung verlief leider zu Ungunsten unserer Mannschaft. Bei Wind sind in einem Rennen über 1500 m (also ohne fixe Startpontons) 6 Boote naturgemäß schwierig auf einer Linie auszurichten. Nachdem bereits dreimal neu ausgerichtet worden war, gab der Startrichter das Rennen frei, als unsere junge und noch unroutinierte Mannschaft eine halbe Bugkastenlänge hinter den anderen Booten stand - dies sollte sich später bitter rächen. Sarah und Anna starteten wieder ambitioniert und übernahmen gemeinsam mit Carmen Fink und Laetitia Angleitner von Wiking Linz die Führung in diesem Rennen, vor Lisa Landerl und Theresa Haas vom RV Steyr. Bug an Bug mit ständig wechselnder Führung ging es für die Wikinger Boote aus Bregenz und Linz über die ersten 500 m. Auf den zweiten 500 m schob sich dann das Boot aus Steyr langsam an die beiden heran, konnte die Führung übernehmen, auf den letzten 500 m sogar deutlich ausbauen und das Rennen gewinnen. Dahinter gab es bis zum Ziel weiter einen beinharten Kampf um den zweiten Platz zwischen Bregenz und Linz - bis ganz zum Schluss das Boot des RV Alemannia Korneuburg mit Lisa Howora und Chiara Halama fast unbemerkt auf die beiden Bug an Bug kämpfenden Boote auflief. Im Ziel gab es ein Fotofinish um den 2. bis 4. Platz zwischen den Booten aus Linz, Korneuburg und Bregenz. Leider waren die Platzierungen dann genau in dieser Reihenfolge, Sarah und Anna mussten mit dem ungeliebten 4. Platz vorlieb nehmen und waren trotz der eigentlich guten Leistung bitter enttäuscht. Auf den 2. Platz fehlte übrigens etwa eine halbe Bugkastenlänge...

JMA 1x:

Im Einerrennen der Junioren A (Jahrgang 1996/97) über 2000 m war mit Lukas Klement unser einziger "Routinier" am Start und somit der einzige, der vorher schon einmal in Wien Regatta gerudert ist. Leider gibt es für unseren "Leichten" wie bei den meisten Regatten in Österreich keine Leichtgewichtsrennen, weshalb er bei den "Schweren" mitfahren musste, was bei Gegenwind ein ganz besonderer Nachteil ist. Bei schwierigen Bedingungen startete Lukas am Samstag gut und fuhr auf den ersten 500 m an der Spitze mit, dann konnten sich jedoch Paul Jonas (Albatros Klagenfurt) und Marco Sendlhofer (Ister Linz) absetzen und Lukas lieferte sich auf den mittleren 1000 m mit Leonhard Büll (Normannen Klosterneuburg) einen Kampf um Platz 3. Diesen konnte Lukas auf den letzten 500 m eindeutig für sich entscheiden.

Der 3. Platz am Samstag bedeutete auch die Qualifikation für das A-Finale am Sonntag. Von der Papierform her waren die Gegner von Lukas höher einzuschätzen, er hatte also nichts zu verlieren. Bei weniger starkem Gegenwind als am Samstag riskierte er und ging vom Start weg ein hohes Tempo. Bei der Streckenhälfte lag Lukas noch an der ausgezeichneten 3. Stelle, dann musste er jedoch seinem hohen Anfangstempo und den fehlenden Kilos Tribut zollen. Trotz guter kämpferischer Leistung fiel er bis zum Ende des Rennens auf den 6. Platz zurück. Das Rennen gewann Dominik Kollau (Möve Salzburg) vor Lukas Asanovic (LIA Wien) und Paul Jonas. Lukas freut sich jedoch sicherlich schon auf die Österreichischen Meisterschaften, bei denen für die Junioren auch der Leichtgewichts-Einer auf dem Programm steht.

 

JWB 4x:

Im Doppelvierer der Juniorinnen B über 1500 m saßen neben Sarah Reimann und Anna Fröwis noch Lisa-Maria Germ und Sophie Gächter im Bregenzer Boot. Die heuer erstmalige Zulassung von regionalen Renngemeinschaften im Juniorinnen B Doppelvierer (d.h. die besten Ruderer verschiedener Vereine können gemeinsam in einem Boot fahren) bedeutet zwar einerseits schön große Starterfelder, andererseits ist es für reine Vereinsmannschaften dadurch schwieriger bei diesen Rennen vorne dabeisein zu wollen. Nichtsdestotrotz ging unsere Mannschaft am Samstag voll motiviert in ihr Rennen, das von einer Vereinsmannschaft gewonnen wurde, die zeigt, wie mans macht: das in den bisherigen Saisonrennen dominierende Boot vom RV Wiking Linz. Unser Boot kämpfte auf der ersten Streckenhälfte lange mit der Kärntner Renngemeinschaft (Villach/Klagenfurt/Völkermarkt) um den 2. Platz, musste aber schließlich deren Überlegenheit anerkennen. Unsere Mädels konnten jedoch das ungarische Boot des Muegyetemi Evezös Club deutlich distanzieren und wurden dritte.

Das Samstags-Ergebnis bedeutete auch für den Doppelvierer den Einzug ins A-Finale, wo sie nach der Abmeldung des Boots von Wiking Linz das einzige reine Vereinsboot waren. Sarah, Anna, Lisa-Maria und Sophie fanden sich schnell auf dem 5. Platz wieder, blieben aber auf den ersten 1000 m bis auf maximal 1 Länge an der vor ihnen rudernden Oberösterreichischen Renngemeinschaft (Wels/Ottensheim/Linz) dran. Erst auf den letzten 500 m konnte sich das Boot aus Oberösterreich etwas weiter absetzen. Für unser Boot blieb der 5. Platz.

 

Nachdem die Rennen absolviert waren, ging es auf die lange Heimreise. Gegen Mitternacht erreichte die Mannschaft müde, aber wohlbehalten das heimatliche Bregenz.