, Thomas Böhler

Vienna International Rowing Regatta 1./2.07.2023

Als Abschluss der Frühjahrssaison nahm die Rennmannschaft des RV Wiking die (dieses Mal besonders) lange Reise nach Wien zur 119. Wiener Internationalen Ruderregatta auf sich, bei der heuer neben Mannschaften aus dem benachbarten Europa auch Crews aus Georgien, Pakistan, Saudi-Arabien und Paraguay am Start waren. Für den RV Wiking gab es am Samstag immerhin einen Tagessieg im Schülerinnen-Doppelzweier.

Die Ruderer, die in Wien an den Start gingen, waren die gleichen wie bei den beiden letzten Regatten in Heidelberg und am Greifensee bei Zürich. Nach einer 9stündigen Anreise (neben dem Urlauberverkehr hatte es in München gleichzeitig Staus wegen 3 Unfällen gegeben) erreichten 7 der 8 Sportler und 3 Betreuer am Freitagabend doch noch die Regattastrecke auf der Neuen Donau, während Ina Vonach direkt von einer Schulwoche in Amsterdam anreiste. Die Rennen begannen an beiden Wettkampftagen bereits um 7:30 Uhr, der Junioren B-Doppelzweier war jeweils das 2. Rennen, was auch für die Bregenzer Mannschaft eine frühe Tagwache bedeutet. Die Bedingungen waren am Samstag mit mäßigem Gegenwind für Wien noch recht gut, am Sonntag blies dann aber doch der gefürchtete starke Gegenwind, der die Rennen einerseits rudertechnisch erschwerte, andererseits auch deutlich verlängerte…
 
Junioren B-Doppelzweier (Wettkampfdistanz 1500 m)
Bereits am Greifensee vor 2 Wochen hatten Philipp Baaken-Buchrieser und Jerrik Giselbrecht die Erfahrung machen müssen, dass die Trauben in der offenen Klasse der 15/16jährigen Burschen deutlich höher als in der Anfängerklasse hängen und entsprechend noch viel Training nötig ist – so auch in Wien. Im 1. Vorlauf am Samstag mussten die beiden die Überlegenheit der Boote aus Moldawien und der Slowakei anerkennen und kamen als 4. ins Ziel.
Im Finale B am Sonntag durfte nach den Vorlaufergebnissen damit spekuliert werden, eine Chance gegen das Boot von Wiking Spittal zu haben – leider fassten Philipp/Jerrik auf den ersten 500 m bereits einen deutlichen Rückstand auf dieses Boot aus, wobei die noch unerfahrene Mannschaft besondere Probleme mit den wirklich schwierigen Bedingungen hatte (die auch für die Eliteruderer alles andere als angenehm waren), die restlichen 1000 m ruderten die beiden Boote im Wesentlichen gleich schnell. Das B-Finale wurde vom Wiener Ruderclub Donau vor Wiking Linz und Wiking Spittal gewonnen, für die Bregenzer blieb der 4. Platz und damit der 10. Gesamtrang.
 
Schülerinnen Doppelzweier (Wettkampfdistanz 1000 m)
Anna-Sophia Wall und Madeleine Stenzel hatten sich bei den letzten Regatten im Doppelzweier der bis zu 14jährigen Mädchen jeweils im Mittelfeld klassiert. Im Vorlauf am Samstag ruderten sie ihr bisher bestes Rennen – bereits kurz nach dem Start übernahmen sie die Führung, und bauten diese technisch sauber und konzentriert rudernd bis ins Ziel aus, was den klaren Sieg bedeutete, der zwar so nicht ganz zu erwarten, aber dafür umso erfreulicher war.
Der Sieg am Samstag bedeutete für den Sonntag natürlich das A-Finale. Anna-Sophia/Madeleine schlugen sich nicht schlecht, waren aber mit der Situation A-Finale und schwierige Bedingungen wahrscheinlich noch etwas überfordert – sie wirkten deutlich weniger konzentriert als am Vortag (Stichwort: „Augen ins Boot“), dann kam auch noch etwas Pech dazu: Als sie sich auf Rang 4 liegend gerade am Völkermarkter Boot vorbeizuschieben begannen, bekamen sie von einem aufwärmenden und nicht auf das Rennen Rücksicht nehmenden Achter eine Wellenfront ab, die sie aus dem Takt brachte. Es blieb beim 4. Rang hinter den Booten von Wiking Linz, Wels und Völkermarkt. Insgesamt also ein Rennen, mit dem weder die beiden Mädchen noch die Trainer wirklich glücklich waren. Dennoch ist ein 4. Rang unter insgesamt 18 Booten wahrlich keine schlechte Platzierung!
 
Juniorinnen A Doppelzweier (Wettkampfdistanz 2000 m)
Bei ursprünglich 8 gemeldeten Boote im Doppelzweier der bis 18jährigen blieben nach 3 Abmeldungen 5 Boote übrig: Neben der Renngemeinschaft LIA Wien/WSV Ottensheim (Mazets/Weitmann), die Österreich beim heurigen Coupe de la Jeunesse vertreten wird, und einer weiteren Renngemeinschaft Ottensheim/LIA die 3 reinen Vereinsboote von Donau Wien und die beiden Bregenzer Boote mit Amelie Stenzel/Ina Vonach und Pia Schwarz/Helena Anwander-Schrott. Am Samstag klappte bei beiden Bregenzer Booten der Start nicht gut, bei Amelie/Ina spielte da vielleicht die Tatsache mit, dass die beiden wegen der bekanntermaßen oft schlechten Wasserverhältnisse am Bodensee und Inas Schulausflug zuletzt bei der Regatta in Greifensee im Boot saßen. Auf den ersten 300 m ruderten die beiden Bregenzer Boote gleich auf, dann setzten sich Amelie/Ina von Pia/Helena ab und holten den Rückstand auf das Boot von Donau Wien nach und nach auf. Noch vor der Streckenhälfte konnten sich die Wienerinnen aber wieder absetzen. Erwartungsgemäß wurde das Rennen von den Coupe de la Jeunesse-Starterinnen vor der 2. Renngemeinschaft gewonnen, Donau Wien wurde 3., dahinter folgten Amelie/Ina und schließlich Pia/Helena.
Am Sonntag klappte der Start bei beiden Bregenzer Booten besser. Amelie/Ina setzten sich dieses Mal gleich hinter den Renngemeinschaften auf den 3. Rang, wurden dann aber auf den 2. 500 m von Donau Wien überrudert. Pia/Helena (die es als besonders leichte Mädchen beim starken Gegenwind besonders schwer hatten) waren von Anfang an im Hintertreffen. Somit gab es das gleiche Ergebnis wie am Samstag. Abgesehen davon, dass die an Wettkämpfen noch jungen Bregenzerinnen gegenüber den Top-Booten naturgemäß noch nicht die für dieses Niveau nötigen Trainingsjahre aufweisen, war deutlich zu sehen, dass sie auch stark mit den schwierigen Wasserbedingungen zu kämpfen hatten.
 
Die Rückreise ins Ländle verlief nicht ganz so lang wie die Anreise. Für die Sportler steht nun das Sommertraining inklusive Trainingslager in München auf dem Programm, bevor im Herbst die Sprintregatta in Bad Waldsee und die ÖM (wieder in Wien) stattfinden.
 
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