, Wolfgang Gstrein

Wanderfahrt auf dem Douro in Portugal

Vom 23.–30.09.2024 hat eine kleine Delegation eine geführte Ruderwanderreise auf dem Douro unternommen.

Es gibt einige wenige Veranstalter, die Gruppen von vier Coastal- Booten mit Landdienst und einem Schlauchboot über 200 km quer durch Portugal nach Porto begleiten. Zwischenstopps und Unterkünfte sind organisiert und zuvor nach verschiedenen Komfort- Ansprüchen auswählbar. Die Fahrt geht vom Ruderleistungszentrum in Pocinho in fünf Tagesetappen über vier Staustufen bis nach Porto.

Nach Ankunft am Flughafen Porto wurden wir von Taxi und Bus zum Bahnhof begleitet und fuhren dann drei Stunden mit dem Zug nach Pocinho, wo wir die erste Nacht im Ruderleistungszentrum verbrachten. 

Am zweiten Tag ruderten wir nach Abladen, Aufriggern und Wassern der Boote flussabwärts. Mit uns waren zwei weitere Boote einer gemischten Gruppe aus Deutschland, der Schweiz und Kanada. Das Wetter war trübe und es nieselte gelegentlich. Dafür war aber von den zuvor in der Gegend wütenden Buschfeuern nur noch wenig zu spüren oder zu sehen

Der Fluss führt durch das Portweingebiet mit Terrassenanbau und Olivenbäumen, Namen der Weingüter (Quintas) sind überall auf Mauern oder großen Tafeln zu sehen. Wegen der Staustufen gibt es nur eine mäßige Strömung. Im Feradosa Wine House erwarteten uns ortstypische Spezialitäten und lokaler Wein. Danach kehrten wir mit dem Zug nach Pocinho zurück, was für unsere Eisenbahnfreunde ein spezielles Erlebnis war.

Am Abend hatten wir im Museum in Coa ein Abendessen mit Bedankung und Club- Wimpelübergabe. Danach gab es Instruktionen für den nächsten Rudertag.
Dieser begann mit der Zugreise nach Feradosa, wo wir die Boote am Vortag zurückgelassen haben. Kurz nach der Abfahrt kamen wir zur ersten Staustufe mit 32 m Hubhöhe, welche wir nach erster Skepsis mühelos überwinden konnten. Der Fluss windet sich dann durch felsige Engstellen und scheint bei einer dahinterliegenden Biegung wie ein Katarakt zu verschwinden.

Nach einem kurzen Zwischenstopp mit Verpflegung gelangten wir nach Pinhao, wo wir in einem Park Mittagspause machten. Die Boote wurden inzwischen an einem Steg vertäut. Dann ruderten wir gegen starken Wind weiter bis nach Folgosa. Dort haben wir die Boote wieder aufgeladen und wir wurden von Taxis ins Hotel gebracht. Die Wetterprognose für den nächsten Tag war Regen und starker Wind bis 70 km/h, wodurch das Rudern an diesem Tag abgesagt werden musste. Stattdessen gab es ein Ersatzprogramm mit einer Weinprobe in der Quinta Mazzorra. Am späteren Nachmittag ging es dann mit dem Bus nach Caldas de Aregos. Dort wurden die Boote wieder abgeladen und für Motivierte gab es noch eine kurze Ausfahrt. Bei einem Spaziergang durch Caldas fiel auf, dass dieser Ort einmal bessere Zeiten gesehen hatte.

Am vierten Tag ging es bei sonnigem Wetter zur Staustufe Carrapatelo und danach weiter bis zur Quinta San Antonio, einer ziemlich luxuriösen Unterkunft. Nach Benutzung des Infinity Pools, des Whirlpools und der Strandterrasse gab es dann ausgezeichnetes Abendessen.

Am fünften Tag ruderten wir dann bei schönem Wetter weiter bis nach Porto. Es ging vorbei an schönen Ferienhäusern und es duftet nach Eukalyptus. Die Vegetation hat sich geändert, an den Hängen gibt es Kakteen und Lilien. Dann passierten wir noch die letzte Schleuse mit nur 12 m Hubhöhe.

Die Einfahrt nach Porto war ein Highlight, hindurch unter gigantischen Stahlfachwerkbrücken gelangten wir in ein Getümmel aus Sportbooten, Aqua- Scootern und Touristenbooten. Die Gezeiten und die Strömung verursachten stehende Wellen in Gewässermitte. Da wir beim Anlanden warten und ausweichen mussten, sorgte das für nasse Füße und Sitzflächen und zeigte die Notwendigkeit der Coastal- Boote! Nach kurzer Erfrischung im Ruderclub bekamen wir eine Bootsrundfahrt und danach ein Abendessen in einem Lokal direkt neben dem Ruderklub.

Am letzten Tag war eine exklusive Stadtführung für unsere Gruppe angesagt. Danach waren wir selbst in der Stadt unterwegs und ließen den Tag mit einer Portweinprobe und dem Besuch einer Tapas-Bar ausklingen. Die Rückreise mussten wir recht früh am nächsten Morgen antreten und der Flughafen Porto war ziemlich geschäftig. Dank der guten Organisation sind wir gesund, munter und ohne Verluste mit vielen Impressionen wieder zuhause angekommen.

Gero Vonbank
Wolf-Dieter Matt
Maria Gassner-Zeilinger
Astrid Frei
Martin Latschrauner
Markus Mittelberger
Heidi & Klaus Floriani
Elisabeth & Wolfgang Gstrein